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Die Ziegelei Kratzenstein in Quedlinburg
Bauliche Einrichtungen, Feld- und Seilbahn - Bilder aus den aktiven Tagen

Im Laufe der Jahre sind einige Infos und Bilder aus den aktiven Tagen der Ziegelei zusammen gekommen:

  • Infos aus Grubenbegehung 2014
  • Die Ziegelei im Wendejahr 1989 [Quelle E. Wieser]
  • Bilder aus dem Netz
  • Informationen zu Begehungen des VEB Ziegelwerk Halle/Ziegelwerk Halle GmbH, BA Quedlinburg (Quelle Micha aus dem Kipplorenforum, 2009)
Infos aus Grubenbegehung mit E. Wieser 2014
Der Tonabbau erfolgte mit Eimerketten und später Löffelbaggern. Der Transport erfolgte mit Feldbahnzügen mit drei und bei guten Bedingungen auch mal vier Loren. Der Fuhrpark war ansehnlich:
  • 3 Lokomotiven (heute bei Mitgliedern des Modellbahnclubs Thale)
  • 8 bis 9 Loren2 Dieselameisen3 Bagger, davon ein T 174 (blau) in der Ziegelei für Kohle
  • Wartburg/ Trabant
  • 5 - 6 Gabelstapler
  • Keine eigenen LKW, Transport erfolgte z.B. durch Rat der Stadt mit 3 Zügen pro Tag, Anfangs H3A, später W50
  • 3 Traktoren: anfangs Famulus, später roter tschechischer Traktor und ZT 300
Die Seilbahn führte vom älteren Grubengebäude über die Straße in die erste Etage der Ziegelei. Der Ton landete im Kastenbeschicker, wurde per Schneckenförderer weitertransportiert und über Koller, Siebe und Walzen aufbereitet. In der Strang- oder Revolverpresse wurden die Ziegel geformt. Für die Produktion von Dachziegeln wurde das Rohmaterial in der Batzenpresse portioniert und dann in der Dachziegelpresse geformt. Die Seilbahn wurde schon sehr frühzeitig errichtet und war vermutlich schon kurz nach der Inbetriebnahme um 1902 vorhanden. Die Seilbahn hatte sich sehr gut bewährt, aus der Zeit nach dem Krieg sind keine echten Seilbahnunfälle bekannt. Natürlich gab es auch mal Betriebsstörungen, die ließen sich aber gut beheben.
Die Kontrolle der Seilbahn erfolgte jährlich, die Gehänge wurden planmäßig alle zwei Jahre selbst instandgehalten. Der Wechsel des Zugseils erfolgte nach ungefähr 5 Jahren durch Fachleute aus dem Eisen und Hütten Werk Thale, die selber eine Seilbahn von "der Hütte" zur Deponie in Beneckenrode betrieben.
Im alten Grubengebäude befand sich die Umlenkrolle der Seilbahn und der mittels Loren gefüllten Kastenbeschicker. Die Seilbahngehänge wurden zum Beladen ausgeklingt und über den Kastenbeschicker beladen.
Ein Stück weiter hinten in der Grube wurde aus einer ursprünglichen Bretterbude später gegen alle äußeren Umstände das neue Grubengebäude massiv errichtet. Ausgerüstet mit Aufenthaltsraum und Duschen waren für die Kollegen vor Ort brauchbare Arbeitsbedingungen vorhanden. Die anfängliche Essenversorgung über eine eigene Küche wurde später durch Lieferungen zum Beispiel aus der Waggonfabrik Quedlinburg ersetzt.
Im Zeitraum 1965 bis 1968 sollte eine weitere Effizienzsteigerung eingeführt werden. An der oberen Grenze des Abbaugebietes Richtung Quedlinburg wurde eine massive Abkipprampe für die Feldbahn errichtet. Mit einem laufkatzengeführtem Schrapper sollte der Ton zum alten Grubengebäude und damit in die Seilbahn gezogen werden. Leider hatte man den Plan ohne den Wirt gemacht, denn die Konsistenz des Tons führte dazu, dass der Ton im Schrapper hängen blieb und man mehr Leute zum Entleeren brauchte, als man jemals vorgesehen hatte. Schon nach kurzer Zeit wurde die Idee wieder verworfen und auch der Lokschuppen verlor seine Bedeutung. Die Feldbahnloks wurden fortan im Grubengebäude untergebracht. Damit haben die heute noch markantesten Baulichkeiten damals die kürzeste Nutzungszeit gehabt.
Der endgültige Abriss der Seilbahn erfolgte weit nach der Wende durch die Stadt Quedlinburg. Der Betrieb war schon eine Weile stillgelegt und der Zahn der Zeit nagte an der Überführung über der Landstraße. Aus Sicherheitsgründen war der Schritt gerechtfertigt, heute zeugen nur noch die Reste eines Pfeilers von diesem Transportmittel.
Die Ziegelei im Wendejahr 1989 [Quelle E. Wieser]

Aus dem Wendejahr 1989 liegen einige Bilder vom Ziegeleigelände vor. Am Schonstein der Ziegelei waren dringende Renovierungsarbeiten erforderlich und in diesem Zusammenhang entstanden die nachfolgenden Bilder.


Innenhof Ziegelei mit Blick zur Verladung (vorne links: Büroeingang)

Außenhof der Ziegelverladung für LKW und Bahnanschluss mit Verladung

Rauchgassammelkanal des Ringofens mit Abgang zum Schornstein

Gabelstaplerverladung - Außenhofseite mit Gleisanschluss

Formgebungsgebäude mit anschließender beheizter Trocknungsanlage

Anlagenfahrer W. Haller für Formgebung, Maßkontrolle durch F. Diederichs

Beheizte Trockenkammern auf Warmwasserbasis

Lastenseilbahngehänge, Beladestation Grube

Formgebungsanlage mit Automatiktransport

Ringofen - Brennkanal mit Schüttlochanordnung

Ringofen - Schornstein und Heizhaus - Schornstein

Ringofen - Schornstein innen vom Rauchgassammler aus

Schornsteinummantelungsringe

Defekte Stelle im Rauchsammelkanal unter dem Ringofenschornstein

Ringofenbeschickungstür mit Ziegel zugesetzt und mit Lehm - Sand - Mörtel verputzt

Bilder aus dem Netz ohne weitere Infos


Seilbahnantriebsstation - vermutlich 1990 (Quelle: www.wir-waren-so-frei.de)

Ringofenbrenner R. Schmidt und Kesselhausheizer S. Masur (Quelle: www.wir-waren-so-frei.de)

Informationen zu Begehungen des VEB Ziegelwerk Halle/Ziegelwerk Halle GmbH, BA Quedlinburg (Quelle Micha aus dem Kipplorenforum, 2009 - Verwendbarkeit und gewünschte Quellenangabe fragen….)
29.07.1991:
- Werk stillgelegt, Ringofen, lt. Leiter 2 x Ns 2f nach Neu Königsaue,2 BN 15 R verkauft, Grube nicht besucht.

17.10.1992:
- Ca 800 m Strecke von zweigleisiger Beschickerhalle/Seibahnverladung zur Grube, gesamte Strecke liegt im Gefälle.
- 130er Profil, in der Grube 90er, dort eine ist eine Weiche eingebaut, abzweigendes Gleis bereits länger weg.
- Strecke und Beschickerhalle in gutem Zustand und erst einige Jahre alt.
- Bagger, Raupe, Loks und Loren nicht mehr vorhanden,
- noch vh.: 12 Radsätze, 1 Batterielore zur Starthilfe=Flachlore mit kleinem, isoliertem Blechkasten zur Aufnahme der Batterie und die Seilbahn zur Ziegelei.
- Der abgebildete Lokschuppen war in der letzten Betriebsphase nicht mehr in Benutzung, wird aber in einer Arbeitsschutzanweisung von 1985 noch erwähnt.

Die Loks:
- Nach Aussagen des Leiters, Besuch in Neu Königsaue und in der Beschickerhalle gefundenem Maschinentagebuch: 2 Stk BN 15 R, mit 2 Zyl. Robur-Motoren, bis mind. Ende 1986 eingesetzt, später verkauft
- LKM 262009/58, GR-Nr. 737, mit den ZWH typischem Sandkasten an der Rückseite, 90 nach Königsaue, dort noch eingsetzt, 91 an Grube Fortuna
- LKM ? / ? , GR-Nr. 530??, 198. in Zgl. Bad Langesalza mit Schutzverkleidungen vor den Stangen i.E., 90 nach Königsaue, abg. ohne Stangen, 91 an Grube Fortuna
- Die Ns 2f sind ca. 86/87 nach Quedlinburg gekommen und haben die BN 15 abgelöst, jeweils eine Lok war mit drei Loren im Einsatz, die andere Stand zur Reserve.