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Enduromania in Rumänien , Teil 1/2 (20.06.2008)
Seit 1995 kann man in Rumänien organisiert Enduro wandern – aber wir kommen erst 2008 darauf mal dorthin zu fahren. Aufhänger war ein deprimierendes Wochenende im Spätsommer 2007. Die Flut der rotweißen Schilder hat in Deutschland immer mehr zu genommen und deshalb spielte ich mit dem Gedanken meine DRZ zu verkaufen. Vielleicht könnte man als krönenden Abschluss nochmals an der Enduromania teilnehmen? Schnell ist auch Frank überzeugt und schon um die Weihnachtszeit haben wir uns unter www.Enduromania.net schlau gemacht und unsere Anmeldung 2008 abgesendet. Viele Informationen zum Einstimmen auf die Enduromania gibt es unter www.powerslider.de und auch die von Sergio kurz vor der Veranstaltung zugesendeten Vorbereitungsunterlagen (inklusive GPS – Punkte) sind sehr hilfreich.
Als weiterer glücklicher Umstand stellt sich heraus, dass just zum gewählten Zeitpunkt auch die EFS'ler in die Karpaten aufbrechen wollen. Nach ein paar Vorbereitungen an der DRZ – sprich normaler Wartung, neuem Vorderreifen, Navianbau (Halter, Stromversorgung und externe Antenne fürs Quest), Besorgung von ein paar Ersatzteilen - geht es am 6.6.08 endlich los. Die Anreise über Tschechien, Slowakei, Ungarn nach Rumänien zieht sich mit Auto und Anhänger etwas hin. Aus diesem Grund haben wir für die Hinreise einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz mit „Holzhütten“ in Breclav (Tschechei) gewählt.

Am Samstagabend treffen wir in Brebu Nou ein und beziehen unser Nachtlager im Hauptquartier der Enduromania. Das Gebäude ist neu und wir wohnen in einem bequemen Dreimannzimmer. Wer hier keinen Platz gefunden hat, kann auf dem Gelände campen oder in eines der vielen Privatquartiere einziehen. Die Variante „feste Behausung“ war eine gute Wahl, denn trotz des vielen Sonnenscheins beglückt uns jeden Tag oder Nacht auch mindestens ein erfrischender Schauer oder ein Gewitter.

Die letzten Vorbereitungen am Sonntagmorgen vor dem Start gehen schnell. Für den Fall der Fälle wird ein wenig Bordwerkzeug inklusive Flickzeug, Luftpumpe und Vorderradschlauch auf dem Heck verstaut und im Rucksack befindet sich das Verbandspäckchen und getränke. Zum easy einkullern geht es zu zweit zum Hausberg von Brebou Nou – den Berg mit den drei Kreuzen.
Von nun an gibt es mehr Gelände als man in der kurzen Zeit fahren kann und es geht auf wunderbaren Wegen und Singletrails nach Slatina Timis zum Tanken und weiter auf verschlungenen Wegen rund um Submargin Top. Der lustige Smilie an heikos Rücklicht führt uns immer auf den richtigen Weg und ausser ein paar kleinen Wartungsarbeiten gibt es auch in den kommendenTagen nie wirklich was zu schrauben. Zufrieden kehren wir nach rund 100 km offroad und dem „Genuss“ der E70 zurück nach Brebou Nou.

Am Abend beginnt die eigentliche Enduromania mit dem offiziellen Kennenlernabend der rund 90 Teilnehmer. Sergio stellt die einzelnen Teams vor, die von Montag bis Freitagnachmittag soviel wie möglich der vorgegeben 80 Ziele anfahren wollen. Wir werden in das Team der Endurofreunde Sassendorf „eingemeindet“ und zu sechst werden wir in den kommenden Tagen die Gegend unsicher machen. Und das ist unser Team:

  • Britta vom EFS als beste Teamleiterin und Enduroheizerin (Beta 450 RR)
  • Marten vom EFS als bester alles richtig gemacht Habender (MXC 525)
  • Nelly vom EFS als bester Unterhalter und Rennarzt (WR 450)
  • Heiko, unser schweizerischer Norddeutscher als bester Guide (DR 350 SHC)
  • Frank aus dem Harz als bestes Fotomotiv (Husky 450)
  • Dirk aus OWL für die besten Eisenbahnziele (DRZ 400 S)
 

Montagmorgen hat sich Frank mit Protektoren versorgt und pünktlich so ungefähr gegen viertel elf starten wir die Motoren. Das Ziel ist klar – nach meiner Nerverei steht die alte Station der Waldeisenbahn in Zloaba auf dem Programm.

Unser Weg führt uns „durch die Gärten“ zum Muntele Mic Cruce. Der Aufstieg über den Forstweg ist bei einsetzendem Regen an ein oder zwei Stellen eine kleine Herausforderung, die letzten asphaltierten Meter bis zum Gipfelkreuz sind dafür umso schneller abgespult. Den eigentlichen Regen beobachten wir bei Kaffe und Tee aus dem Panoramafenster einer Gaststätte des trostlosen Skiortes, aber so schnell wie der Regen kam geht er auch wieder.

Nach dem Halt an der Cuntu – Wetterstation mit dem obligatorischen Bild mit dem Forstschlepper hält vor Zloaba Heiko noch eine kleine Bachdurchfahrt parallel zu einer alten Eisenbahnbrücke für uns parat. Dann müssen die Reste der Waldeisenbahn erkundet werden. Die Größe des Bahnhofsgebäudes und des langsam zuwachsenden Platzes zeugt von der Bedeutung der Station. Heute wohnen hier scheinbar nur noch ein paar Waldarbeiter.
Von hier aus geht es über eine breite Forststraße und durch den Fluss hinab Richtung Plopu Camping.

Während ein Plattfuss an der Beta geflickt wird, holen wir uns zu dritt den Nagel von Plopu Riaul Alb Abkürzung (oder Marcel Vela Wiese?). Wobei „schnell“ geschmeichelt ist, denn ein schmieriger Hohlweg verursachte mehr Arbeit als geplant.

Zusammen fahren wir aus dem Tal an ein paar Hütehunden vorbei zum Submargin Top. Die Pause mit Aussicht passt zum perfekten Endurotag. Nicht alle unsere Zielpunkte habe ich hier aufgeführt, aber nach 140 km erreichen wir zufrieden unser Basislager. Hier heißt es erstmal Klamotten trocknen.

 
Am nächsten Morgen auf dem Weg zur „Castingauffahrt“ nach Poiana Radcoasa verabschiedet sich die Elektrik von Franks Italienerin - damit ist für ihn heute Parktag angesagt. Wir endurieren zur „berühmten?“ Auffahrt und dank günstiger Bedingungen - ich meine natürlich überragendem Fahrkönnen - sind wir in einer halben Stunde oben.

Östlich Seite der E 70 führt ein übel zerfahrener Feldweg mit vielen Schlammlöchern grob in Richtung Verendi Top. Die Straßenbauer sind aber kräftig am Wirken, so dass auf halbem Weg eine Erdstraße zum Heizen einlädt.

Wie im Hochgebirge fühlt man sich bei „Piatra Elisovei“. Die Aussicht ist genial – nur leider holt uns das nachmittägliche Gewitter ein. So suchen wir Unterschlupf unter den Felsen und werden dabei von einer Einheimischen beobachtet. Leider können wir uns nicht wirklich verständigen, denn interessant wäre es schon zu wissen, was sie über die komischen Motorradfahrer denkt.

Über Poina Mare/ Prioslup gelangen wir am Staussee vorbei zu Wittmannshütte und machen endlich mal wieder Pause. Frisch mit Spaghetti gestärkt sind Wittmanns Top, Bradu Mosului Top und Teregova Poinie kein Problem. Da die Husky fehlt, haben wir nicht getankt und so schleicht ein Teil von uns auf Reserve über die verschlammte Waldautobahn nach Hause. Wiederum stehen rund 140 km auf dem Tacho, als wir gegen 20 Uhr zum Dienstbier im Camp einlaufen.

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