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Enduromania 2013: Wer war's? Die Schweizer! (07. - 16.06.2013)
Enduromania 2013 - Teil 1
Enduromania 2013 - Teil 2

Der letzte Besuch in Rumänien mit der Enduro ist mittlerweile schon einige Jahre her. Beim Adventsenduro in Jüterborg reifte die Idee und letztendlich ging es für Jörg, Jürgen, Steffen und mich im Juni 2013 für eine Woche nach Borlova bei Caransebes. Statt der klassischen GPS – Schnitzeljagd der Enduromania haben wir uns für die geführte Variante von Enduromania.ch entschieden. Die Wahl erwies sich als bombenrichtig, denn mit Fane (nee – nichts mit englischer Aussprache) als einheimischen Guide konnten wir uns voll auf das Fahren und nicht auf das Suchen von passenden Wegen konzentrieren.

Die rund 1600 km der Anreise nach Rumänien zogen sich gefühlt endlos hin. Unser Motel Korbero in Ricany in der Nähe der Rennstrecke von Brno erreichten wir auf dem Hin- und Rückweg immer erst weit nach Mitternacht, aber als Zwischenübernachtung war es optimal. Vorteilhaft waren die Lage nah an der Autobahn und der Parkplatz direkt vor der Tür. Mindestens 18 Stunden sollte man für eine Gesamtstrecke einplanen, so gehen der späte Freitag und der Samstag für die Anreise drauf. Für alle durchfahrenden Länder (Tschechien, Slowakei, Ungarn und Rumänien) braucht man zwar Vignetten, aber bis auf die rumänische Grenze spürt man kaum, dass man die Länder wechselt. Die rumänische Grenze hat noch eine andere „Tücke“, denn es geht eine Stunde „verloren“.
Ankunft und Abfahrt in Borlova
In Borlova finden wir bei Zacharias Unterschlupf. Typisch für die hiesigen Straßendörfer verbirgt sich hinter dem Tor in der Häuserfront ein sehr großzügiger Hof - da kann man selbst mehrere Kleintransporter abstellen. Wir übernachten in Zwei- oder Dreimannzimmern, essen fürstlich im Speiseraum, haben Unterstellmöglichkeiten für die Enduros. Fane hat für die Mietyamahas extra eine kleine Werkstatt.
Parktag auf dem Grundstück
Eine der Unterstellmöglichkeiten für die Moppeds
Unsere Mitstreiter sind aus der Schweiz: Christian, als Chef vom Ganzen, Urs als ehemaliger Motocrosser und Wettberwerbsendurist und Juerg, der Wahlaustralier und natürlich Fane als Guide. Nicht viel mehr als 10 Jahre Altersunterschied liegt zwischen dem Jüngsten und Ältesten unserer Gruppe und die Chemie stimmt. Hier freuen wir uns auf unser Abendbrot.
Blick entlang der Hauptstraße von Borlova
Sonntagmorgen und es tröpfelt. Die ersten Meter führen uns nach Caransebes zum Tanken.
Der Stopp ist auch eine gute Gelegenheit um ein paar verlorene Schrauben am Koti der gelben Gefahr zu ersetzen, man muss es beim Gewichtstuning ja nicht übertreiben.
Fane führt uns zur Einstimmung über Wiesen, Weiden und durch den Wald nach Resita. In Deutschland würde man auf den Strecken teilweise schon mit dem MTB blöd angeschaut werden, hier kann man Endurofahren einfach nur genießen. An den manchmal recht rutschigen Untergrund muss man sich erst wieder gewöhnen.
Die obligatorischen Weidegatter, die man so hinterlässt wie man sie vorgefunden hat.
Mal wieder ein paar Schafe
Die Hunde helfen dem Mütterlein bei dem Aufpassen auf die Herde.
Zurück auf einer Forstautobahn
Kurz nach dem wir in Resita eine Pizzaria geentert haben, geht ein kerniger Wolkenbruch runter.
Resita hat bekanntermaßen auch ein Eisenbahnmuseum. Nach dem Regen machen wir dort einen kurzen Stopp und es gelingt uns sogar ein Foto vor einer alten Dampflok zu machen. Der Wärter war darüber nicht wirklich happy, aber er wusste ja auch nicht dass ich praktisch Kollege bin….
Die Wolken verziehen sich und wir folgen einem schon angeschwollenen Bachlauf. Da wir schnell genug sind, können wir vor dem herannahenden Wasser eine kleine Schlucht durchtrailen. Dass kann man wahrlich geiles Endurotrecking nennen.
Über den Dörfern
Nicht jeder Versuch an den Hängen klappt...
Auf einem Rad scheint es besser zu gehen
Mit dem Holz würde man schon ein paar Wochen durchkommen - nur das Abholen ist etwas beschwerlich....
Hütehunde gibt es in verschiedensten Größen. Mehr Krach hilft meistens nicht - eher "Motor aus" und ein paar "freundliche" Worte zum Hüter der Fellpullover.
Über die E 70 in Caransebes kommen wir problemlos zurück, aber dhier zeigt sich das Asphalt Teufelszeug ist. Im neuen Kreisverkehr am Ortsausgang legt ein nicht näher benannter Herr erst eine satte Schräglage hin, um dann von dem anwesenden Publikum mindestens eine 8 in der Haltungsnote auf der bis 10 reichenden Skala zu erhalten.
„Daheeme“ angekommen freut sich der sehr nach Hund riechende Hektor auf die dreckigen Motoräder. Volle Begeisterung versucht er beim Waschen zu helfen, undankbare Zeitgenossen könnten natürlich auch von der Jagd nach dem Wasserstrahl sprechen.
Der Montag ist ein prächtiger Sonnentag. Wir bleiben auf „unserer“ Seite der E 70 und düsen über den Berg nach Otelu Rosu.
Der Wehrturm in Turnu Ruieni, dem Nachbarort von Borlova
Den Rindern (und ihrem Hirte) bieten die vorsichtig vorbeituckernden Enduristen mal etwas Abwechslung.
Die Waldwege sind teilweise derbe ausgespült und ein 4x4 müsste schon gut ausgerüstet sein um durchzukommen. Auf genialen Singletrails erklimmen wir den Marga oder einen seiner Nachbarberge. Bei der Auffahrt müssen wir uns zwar an einer Stelle ganz schön strecken – so eine kleine Herausforderung hält Fane jeden Tag für uns befreit, denn zu einfach und ohne Lernfortschritte sollen wir nicht davonkommen – aber gemeinsam schaffen wir es.
Die Gegend erinnert ein wenig an den Brocken – nur dass wir hier mit dem Mopped fahren!
Entspannung oberhalb der Baumgrenze
Glaubt es uns - wir gucken zufrieden ;o)
Bei der (für uns) sehr steilen Abfahrt durch den Birkenwald zum Stausee Poiana Marcului bringen wir die Bremsen fast zum Glühen und sind mehr als einmal kurz vor einem Kopfstand. Aber es gibt immer wieder gerade Stücken zum Foto machen.
Der Stausee ist gut gefüllt und die Straße (und selbst ein neueres Haus) gehen langsam unter.
Im Magazin Mixt stärken wir uns ein wenig.

Da wir doch ein wenig geschlaucht sind, lassen wir uns auf normalen rumänischen Forststraßen Richtung Muntele Mic führen. Fane macht einen kernigeren Abstecher mit Urs, welcher dann prompt verloren geht. Wir warten an einer Kreuzung und treffen ein paar ATV'ler von der "anderen" Enduromania.

Aber scheinbar mag der rumänische Ursus seinen Schweizer Namensvetter nicht – nach ein wenig Aufregung finden wir uns alle wieder zusammen.

Vor dem aufziehenden Regen düsen wir fast schon in Super Motomanier auf der Straße hinab nach Borlova.
Für die meisten von uns klingt der Abend mit einer entspannenden Massage aus – ich wäre zu als letzte dran und entscheide mich nach der Wäsche von Hektor für ein wenig Augenpflege.
Am nächsten Morgen lacht schon wieder die Sonne und wir fahren von Borlova in südliche Richtung.
Wir schlängeln und die hohen abgeweideten Berge hinauf und hissen zu Ehren von Juerg die australische Flagge.
Die heutige Strecke geht mit guter Sicht meist über das hügelige Bergland, aber auch schöne kleine Pfade durch den Wald und rutschige Abfahrten fehlen nicht.
Ein weiterer Berg zum Spielen.
In der Ruhe liegt die Kraft - wir warten bis die rund 500 Schafe (sagt der Schäfer!) an einer Wiese Platz machen können.
Nein - hier ist es nicht so flach wie es aussieht.
Auf schmalen Pfaden am Hang entlang.
Manchmal wird in der Holzwirtschaft auch schwere Technik eingesetzt.
In Armenis machen wir halt am Magazin Mixt und pünktlich beginnt der Regen. „Eigentlich“ wollten wir in Slatina Timis tanken, aber die beiden Tankstellen sind gerade trocken. Ein Teil von uns ist zwar schon auf Reserve, trotzdem düsen wir zügig wie auf einer Achterbahn durch den Wald die rund 35 km bis nach Caransebes. Der Tank und Bauch sind wieder voll, aber es regnet. Über das alte Militärgelände/ den Flugplatz werden wir zurück in unser Basislager geführt.
Bei Zacharias angekommen haben drei von uns noch „Fahrriemen“. Wir fragen Fahne nach dem Weg zum Muntele Mic (Normzeit 15 Minuten) und er bietet sich an uns zu führen. Auf der alten Militärstraße mit kindskopfgroßen Steinen bringt er uns erst in die Heidelbeeren und dann an unsere heutigen Grenzen. Bei leichtem Regen auf dem durchweichten Boden bleiben wir klassisch hängen. Gemeinsam quälen wir drei uns auf den Berg – auch wenn es sicher gar nicht sooo schwer war, fühlen wir uns wie kleinen Helden. Runter geht es auf einem anderen Weg durch den Wald – so langsam sind wir lange keinen Berg runter gerutscht. Angesichts der Abhänge links und der gefühlt zwei Meter tief ausgespülten Waldwege rechts, sind wir froh heil unten anzukommen. Zu Hause wissen wir, dass es gar nicht so verkehrt war nochmal die große Klappe gehabt zu haben.
Das geht doch noch ....
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