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Vitara - Umbau
Vitara-Lebenslauf
Einbau eines 5 cm Bodylifts
Vorwort: Auf den folgenden Seiten ist der Einbau eines 5 cm Bodylifts in unseren Vitara beschrieben. Da man heute in der Welt auf die wildesten Sachen treffen kann und amerikanische Zustände auch bei uns nicht mehr weit sind am Anfang gleich ein wichtiger Hinweis. Der Selbstbau /Einbau eines Bodylifts darf/kann/soll nur erfolgen, wenn man die erforderliche Ausrüstung hat und fachlich dazu in der Lage ist. Ich übernehme keinerlei Garantie dafür, dass mein Vorgehen richtig war, der Bodylift funktioniert oder sicher ist und bei anderen anwendbar ist. Jeder Schrauber und Eigentümer arbeitet auf eigene Verantwortung!
Bodylift Teil 1
Bodylift Teil 2
Bodylift Teil 3
Ah ja – ein Bodylift ?!
Beim klassischen Geländewagen und sogar beim Vitara besteht das Fahrzeug aus Karosse und dem eigentlichen Rahmen. Beide Teile sind miteinander verschraubt. Ein Bodylift (BL) ist nichts anderes als ein paar Distanzstücke (Bleche, Hohlprofile, Eishockeypucks, Drehteile oder ähnliches) die zwischen Karosse und Rahmen geschraubt werden und damit die Karosse „höherlegen“. Dem klassischen Streben des gemeinen Geländewagenfahrers nach mehr Höhe kommt der Einbau des Bodylifts auf zwei Wegen entgegen. Einerseits macht die höhergelegte Karosse schon mal optisch etwas her und hilft damit dem Eisdielenposer. Andererseits besteht der eigentliche Nutzen aber in mehr Platz zwischen Rad / Radkasten und damit der besten Möglichkeit zur effektiven Höherlegung: Reifen mit größerem Abrollumfang. Weitere positiver Nebeneffekt ist, das durch das mehr an Platz die Möglichkeit des Kontaktes Reifen – Fahrzeug bei maximaler Verschränkung verringert wird. Das etwas mehr an Luft unter den Schwellern bringt nicht wirklich etwas – denn der Rahmen ist ja so tief wie bisher.
Die negativen Seiten darf man natürlich nicht verschweigen. Durch das Anheben der Karosse steigt der Fahrzeugschwerpunkt und die Gefahr des Umkippens (Elchtest, aber auch beim Querfahren am Hang) erhöht sich. Ein Bodylift ist eintragungspflichtig und bedeutet damit auch in dieser Hinsicht Aufwand. Außerdem sollte ein Bodylift schon stabil sein – ich will zumindestens (fast) immer dorthin fahren wo mein Fahrwerk mit Rahmen hinfährt und nicht das die Karosse ihre eigenen Wege geht.
Warum einen BL für unseren Vitara?
Schon seit einigen Wochen schlage ich mich mit dem Gedanken nach etwas mehr Luft unterm Kiel herum. Die plus 35 mm Trailmasterfedern sind schon nicht schlecht, aber bei ordentlicher Verschränkung gibt es mit den 255/60 und auch den neuen 235/70‘er Schlappen Feindkontakt im Radkasten.
Da mein Vitara kein reiner Trialer werden soll sondern vor allem auch als Reisemobil genutzt wird, kommt nur ein vernünftiger alltagstauglicher Kompromiss in Frage. Die Suche im Internet brachte zum Thema Bodylift beim Suzuki Vitara ein paar Ergebnisse. Es gibt schon ein paar Leutchen die einen Bodylift im Vitara verbaut haben und von ihren Erfahrungen berichten. Auf den meist englischen/ amerikanischen Seiten werden zwei Zielrichtungen verfolgt: Entweder einen 2“ Bodylift mit minimalen Änderungen am Fahrzeug oder höhere mit massiveren Umbauten. Hier ein paar Links zum Einlesen:
- www.zukiworld.com
- www.rhinoriders.com
- www.jadwagenprojekt.de (super gemachte deutsche Beschreibung für einen 8 cm Bodylift)
Im Ausland gibt es auch einige Anbieter, die BL's offiziell anbieten, wie zum Beispiel Calmini oder Supertrux.
Für den deutschsprachigen tüvgeprüften Raum sieht das Angebot spärlich aus. Stock und Stein hat(te) den Calmini – Bodylift im Angebot. Der 75 mm Lift sollte Anfang 2005 um die 300 Euro kosten – aber ohne Papiere. Verschiedenen Leute hatten sich zu der Hohlprofilkonstruktion auch nicht wirklich gut geäußert und die Höhe sollte mehr Aufwand am Fahrzeug bedeuten. Auch Delta hatte wohl mal einen im Angebot – aber nichts genaues weiß man nicht.
Ein Teilnehmer des SuzukiOffroadforum hat einen BL gebaut und gibt den auch preiswert her – aber nur in 8 cm, damals dachte ich zu hoch für mich.

Im Vitarafanforum gab‘s auch ein paar interessante Infos und vor allem den entscheidenden Kontakt zu Gerold und Sammy. Sie haben, nachdem sie sich das Elend des Calmini BL angeschaut hatten, selber einen besseren BL gebaut und bieten diesen in der 5 und 8 cm Variante an. Der entscheidende Vorteile war, das sie diesen BL eingetragen bekommen haben. Nach endlosem Mailverkehr (ich war noch etwas unschlüssig) hatte ich alle notwendigen Infos zusammen. Nach ein paar Gesprächen mit unserem hiesigen TÜV Ingenieur waren auch die grundsätzlichen Bedenken gegen den Einbau beseitigt und damit auch hier Licht am Ende des Tunnels.

Der endgültige Entschluss zum Einbau eines BL wurde mir durch eine andere Entscheidung abgenommen – meine neuen 235/70 AT's auf den 8J Felgen mit ET - 25 passten vor allem vorn beim Einschlagen der Lenkung nicht mehr richtig ins Radhaus. Also musste ein Bodylift her.
Beschreibung des 5 cm Bodylifts

Der Bodylift wurde ursprünglich als 8 cm Variante gebaut. Für mich gab‘s die kleinere 5 cm Variante. Das Paket der Teile enthielt folgende Teile:

- 6 Aludistanzstücke (5 cm hoch)
- 6 Stahlbuchsen mit Gewinde (M10 und M 10 x 1)
- 6 Schrauben M 10
- eine Verlängerung für den Schalthebel des Untersetzungsgetriebe (zum Anschweißen)
- ein Verlängerungsrohr für den Tankfüllschlauch
- 2 lange Stahlbolzen für vorne
Der BL kostete soviel wie der von Calmini – dafür hatte ich aber ein Briefkopie in der Hand. Wie sich leider später herausstellte war die 5 cm Variante aber damals leider noch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Werkzeug und Hilfsmittel
Folgende Werkzeuge und Hilfsmittel habe ich verwendet:
- Rostlöser (z.B. WD 40, Bremsflüssigkeit)
- Vernünftigen Werkzeugsatz mit SW 10, 12, (13), 17, 19, Schraubenzieher, Hammer, Zange etc.
- Bohrmaschine mit verschiedenen Bohrern zwischen 2 und 8 mm (nach fest kommt ab, kommt ausbohren), Körner
- Gewindebohrer
- Säge
- 1 x Rangierwagenheber und 2 x Unterstellböcke
- ausreichend Holz zum Unterlegen
- Gummipflegespray
- die üblichen Sachen zum Entrosten und Konservieren (Topfbürste, Drahtbürste, Hammerit, Pinsel, Schleifleinen...) – das gehört aber eigentlich nicht wirklich zum Einbau des BL sondern ist mehr ein Problem (m)eines „alten“ Vitaras.
- Kleinkram, wie Kabelbinder, Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben
Wenn man sich Zeit lässt sollte man auch einen geeigneten Abstellplatz für das ggf. demontierte Auto haben. Bei guter Vorbereitung ist der Einbau aber auch an einem Wochenende möglich, und nach dem Lesen meiner Erfahrungen schafft man den alleinigen Einbau sicher auch an einem Tag ;o)
Demontage als Vorbereitung des Einbaus
Als erstes habe ich alle 8 Befestigungspunkte Karosse – Rahmen gesucht, freigelegt und gelöste. Die Stellen sind bis auf zwei leicht zu finden, da man deutlich die Gummipuffer zwischen Rahmen und Karosse sehen kann. Am besten ist es erst mal die 6 sichtbaren Befestigungen zu suchen, über Nacht Rostlöser einwirken zu lassen und am nächsten Tag in Ruhe die Schrauben lösen. An meinem 15 Jahre alten Vitara gab es bei diesen Schrauben ausnahmsweise mal keine Probleme.
Hier die Position der Befestigungsschrauben, die auf beiden Fahrzeugseiten zu finden sind.
Die erste Schraube befindet sich unterhalb der Heck - Stosstange.

Die zweite Schraube befindet sich vor dem Hinterrad.

Die dritte Schraube befindet sich hinter dem Vorderrad.

Die vierte Schraube vorne liegt gut versteckter unter dem Frontscheinwerfer. Da später auch die Stosstange in der Höhe angepasst werden muss (sie ist an Rahmen und Karosse verschraubt), habe ich alles abgebaut. In meinem Fall war zuerst der Rammbügel dran.

Dann musste die Stosstange weg. In meinem Fall war hierzu das Lösen der Verbreiterungen und der Kotflügelinnenverkleidung erforderlich (was gleich mal Arbeit bedeuten kann, wenn man die Verbreiterungen ganz abbaut und dort auf mehr Rost als gewünscht trifft). Es ist schon erstaunlich was sich hinter der Verkleidung so an Dreck sammelt.

Dann lassen sich die zwei Schrauben im Radkasten und in der Mitte des Kühlergrills sowie die Plasthalterungen im unteren Bereich entfernen und der Plastkühlergrill aus recht sprödem Material kann abgenommen werden.

Als nächstes ist die Stosstange dran, die mit einer Menge Schrauben am eigentliche Halter verschraubt ist. Ich hatte viel Spass mit den „hochwertigen“ Schrauben.

 

Der Kühler ist übrigens nicht kaputt - ich kam gerade aus der Waschanlage....

Nach dem Lösen der vier Befestigungsschrauben und Steckverbindungen im Inneren des Motorraums (für Baufreiheit Wischwasserbehälter und ggf. Hupe entfernen) kann man die Scheinwerfer abnehmen und kommt dann von oben an die letzten Befestigungsschrauben, die Rahmen und Karosse zusammenhalten.

Damit man noch mehr Platz zum Bauen hat lohnt es sich die Blechkonstruktion der Stoßstangenbefestigung auch abzuschrauben. Dies habe ich erst später gemacht.

Ohne Verschraubung und unteren Gummipuffer sieht die Karosseriebefestigung so aus

Die je drei hinteren Befestigungspunkte der Karosse sehen so aus wie auf der Skizze.
Um besser an den Tank zu kommen muss man auch das Schutzblech für den Tankeinfüllschlauch im rechten hinteren Radkasten abgebaut. Der Unterfahrschutz am Tank kriegte dann gleich eine Aufarbeitung. Für den Tank selbst werde ich das später machen.
In den darauffolgenden Zeit habe ich mich ausgiebig um die Rostvorsorge gekümmert – so kommt man halt an Stellen, die man sonst nie sieht. Um den ganzen Dreck weg zu kriegen musste ich immer mal wieder zur Tanke zum Hochdruckreiniger – natürlich mit angeschraubter Karosse .....
Bodylift Teil 1
Bodylift Teil 2
Bodylift Teil 3