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Vitara - Umbau
Vitara-Lebenslauf
Einbau eines 5 cm Bodylifts
Bodylift Teil 1
Bodylift Teil 2
Bodylift Teil 3
Wiederzusammenbau

Der nächste Schritt war der Zusammenbau. Im Bereich der Bremsschläuche hatte sich die Wahl des niedrigen 5 cm BL gelohnt – eine Verlängerung ist nicht notwendig.

Eigentlich wollte ich einen neuen längeren Tankschlauch kaufen – die Lösung mit dem Stahlschlüsselstück ist sicher clever, schien mir aber zu aufwendig. Allerdings stellte sich nach der Suche bei mehreren Händlern raus, dass passenden benzinresistente Schläuche nicht so einfach zu beschaffen sind. Im Endeffekt reichte beim Tankeinfüllschlauch sogar eine etwas versetzte Montage der Schlauchschellen aus. Die Verlängerung baue ich später ein, wenn die freiliegenden Tankanbauteile ihre notwendige Überholung bekommen.

Erstaunlicherweise war die Lenkstange doch zu kurz und auch die Schalthebel stießen leider am Karosserieausschnitt an. Beide Sachen musste ich in der Werkstatt meines Vertrauens machen lassen. Die Lenkstange ist zweiteilig und über eine Verzahnung verbunden und zusammengepresst. Nach Öffnen der Klemmung des aufgepressten Teils mit der Flex läst sich die Lenkstange ausreichend auseinanderziehen – und die Verzahnungslänge ist ausreichend um ein Rausrutschen zu vermeiden.

Nachträgliche Anmerkung nach 4000 km mit Bodylift: Nach einer Urlaubs- und Offroadtour in die Westalpen stellte sich heraus, dass diese Lösung nicht spielfrei bleibt. Aus diesem Grund mussten die beiden Teile angepunktet werden.

Die Schalthebel lassen sich kalt nicht biegen – aber mit entsprechender Erwärmung (= Werkstatt) durch einen Schweißbrenner ist das kein Problem. Dabei wurde mir auch die Verlängerung für den Verteilergetriebeschalthebel angeschweißt.
Anschließend kam die Verkleidung wieder dran. Die obere Gummiabdeckung für den Schalthebel des normalen Getriebes musste ich weglassen – mit dem Gummiüberzieher war der Druck auf den Schalthebel so groß, dass die Gänge 2, 4 und R immer rausflogen. Leider wird das Auto damit wieder ein wenig lauter.
Auch die Schläuche zum Ölbehälter der Servolenkung sind zu kurz. Da sich die Beschaffung längerer Schläuche als schwieriger als erwartet erwies, muss eine geänderte Aufhängung reichen. Die passenden Blechstücke hatte auch die Werkstatt meines Vertrauens gefunden.

Da die Karosse jetzt höher liegt, passen die Halterungen der Stosstangen nicht mehr. Bei der vorderen Stossstange ist das einfach. Die Kunststoffstosstange ist bis auf zwei Punkte im Bereich des Kotflügels nur an dem Stahlgrundträger, der am Rahmen verschraubt ist, befestigt. Es wäre also möglich die Stosstange unverändert zu lassen. Allerdings gibt es dann eine Lücke zwischen Karosse und Stosstange. Aus diesem Grund habe ich den Stahlgrundträger durch zwei Stahlbleche höher gelegt. Anschließend habe ich gleich noch den Unterfahrschutz direkt am Rahmen befestigt.

Wenn man die originalen hintere Plaststosstangen weiter verwenden will, muss man sie hochlegen, denn sie ist unterhalb der Hecktür mit der Karosse verschraubt. Mein Vitara ist nicht mehr ganz taufrisch – also habe ich einen einfachen Weg gewählt. Mittels langer M 10 Schrauben und M 12 Muttern als Distanzstücke wird der Stahlträger hochgelegt. Die untere Befestigung des Stahlgrundträgers habe ich gerade ausgerichtet und am Rahmen verschraubt. Hierzu braucht man nur ein Loch in die Rahmenplatte zu bohren.

Erstaunlich war auch, wie aus den vor einem Jahr neu eingebauten Nebelschlussleuchten schon wieder das blanke Elend wurde.

Immer wieder für eine Story gut – TÜV Termin

Als nächster Schritt stand der Weg zum TÜV auf dem Plan. Dabei sollten der Bodylift und die größeren Reifen eingetragen werden. Leider hatte zwischenzeitlich mein Steuergerät seinen Geist aufgegeben, so dass wieder einige Zeit ins Land floss. Aber über die Firma www.sender.de gab es eine preiswerte Reparatur. Es ist schon erstaunlich, dass die Preise beim gleichen Fehler zwischen 179 und über 500 Euro für die Reparatur schwanken!

Dann war es endlich soweit – der BL war drin, der Vitara lief wieder, ich hatte Zeit und einen Termin beim TÜV – Prüfer. Die Gespräche mit dem „Experten in Blau“ im Vorfeld erwiesen sich als nicht ausreichend hilfreich – „natürlich“ gab es was zu bemängeln.

Als erste wurden die neuen 235/70 Reifen begutachtet. Freigängigkeit spielte keine wichtige Rolle – aber ob denn wohl der Tacho nicht 0,25 km/h zu wenig anzeigt? Nicht auszudenken was da alle passieren könnte..... Trotz Vorlage von Ausdrucken von de HP von Mayrosch für die verschiedenen Reifengrößen, das der Radumfang gegenüber den zugelassenen Reifengrößen nur um etwa 3% ansteigt hatte ich keine Chance – die Überprüfung des Tachos wurde gefordert.

Auch beim Bodylift selbst zeigten sich Schwächen. Das entscheidende Kriterium ist, ob die Werkstoffgüte 8.8 für den Stahl angewendet wird. Vernünftiger Einbau, Freigängigkeit, Verlängerung von Verbindungen Karosse – Rahmen? Das spielt nicht die Rolle. Nicht mal die Lichteinstellung wurde geprüft, aber die Höhe der fest am Rahmen verschraubten AHK. „Erhebliche Mängel“ – Sch....

Also 92 Euros für ein langes Gesicht abgedrückt und zum Hausaufgaben machen heimwärts.
Beim Boschdienst erfolgte dann für 30 Euros die Überprüfung der Tachoabweichung. Der Mitarbeiter freute sich auch – mein Vitara fährt auf den km/h genau! Es war eine gute Wahl, statt der 235/75 nur die 235/70 zu nehmen.

Für die Angabe der Werkstoffqualität halfen mir Gerold und Sammy. Sie schickten mir eine Bestätigung über das verwendete Material. Leider klappt der Postweg nicht ganz und so stand ich am Tag des geplanten Urlaubsantritts noch ohne das begehrte Papier da. Aber dank viel Glück und moderner Telekommunikation hatte ich 12:30 das Fax in der Hand, konnte zum TÜV düsen, nach kurzer Wartezeit BL und Reifen abnehmen und eine neue Fahrzeughöhe von 1,75 m bestätigen lassen. Mit 12 Euro war die Nachuntersuchung vom Preis erträglich. Da die Eintragung in den Brief erfolgte, musste ich anschließend noch zur Zulassungsstelle. Dank gutem Timing hatte ich 14:30 alle Papiere zusammen und keine Stunde später waren wir auf dem Weg in den Urlaub.

Das Ergebnis

Und das ist der Lohn der Mühe:

Fazit
  Mittlerweile hat sich der Bodylift auf 4000 km mit Autobahn, vielen Kurven, auf groben Schotterpisten und im Offroadgelände Bramsche beim Vitaratreffen bewähren müssen. Bis auf die kleine Anpassung an der Lenkstange (siehe vorne) hat alles gut funktioniert. In der Summe hat mich der Spaß rund 500 Euro und viel Zeit gekostet. Problematisch waren dabei der nicht mehr ganz taufrische Zustand meines Vitaras mit entsprechendem Rost und festen Schrauben, die nicht optimale Zusammenstellung des 5 cm Bodylifts und die qualifizierten Aussagen der Behörden zur Überwachung des Fahrzeugzustandes. Die Zeitprobleme durch das defekte Steuergräte zähle ich mal nicht mit.
 

Wenn ich heute nochmals vor der Entscheidung stehe würde, würde ich entweder gleich bei kleineren Reifen bleiben oder mir den 8 cm BL von www.x-winch.de kaufen und einbauen lassen oder, wenn das örtlich zu weit weg wäre, nach dem Anschauen und Messen den BL direkt bei der Dreherei um die Ecke fertigen lassen. Eine Bodylift nur für die Optik ist meiner Meinung nach die Mühe nicht wert.

Auf der Habeseite ist echt mehr Platz im Radhaus und damit mein Ziel erreicht. Bei meiner Felgen- / Reifenkombination reicht der Platz bei voller Verschränkung knapp aus, hier wären 8 cm noch etwas besser. Die Reifen (Colway AT in 235/70 R 15) sind eine gute Wahl – ein guter Kompromiss für Strasse und Gelände und das etwas mehr an Bodenfreiheit hat schon ein paar mal geholfen. Zum richtigen Trialfahren ist diese Kombination aber noch „zu lasch“. Die Optik hat durch die etwas größere Höhe leicht gewonnen, aber durch den fehlenden „Kuhfänger + Scheinwerfer“ auch wieder verloren. Macht in dieser Hinsicht eine patt Situation. Ich habe die Stahl-Rohre unter den Schwellern montiert gelassen – sie dienen damit als Schwellerschutz und behindern höchstens bei in der Mitte ausgefahrenen Hohlwegen. Aber das macht nichts, denn der Rahmen ist und bleibt halt die tiefste Stelle am Auto.

PS: Wie man leicht sieht, sah der Vitara am Anfang unten rum sehr rostig und dreckig aus. Ich hoffe der geneigte Leser hat die Verbesserung im Laufe des Einbaus des BL bemerkt ;o)

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