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Am nächsten Morgen machen wir uns frohen Mutes auf den Weg Richtung „Fossile Rock“ (zwischen Al Awir und Maleihah = Route 16 aus „dem Buch“). Alles läuft super und die ersten Kamele kreuzen unsere Spuren. Scheinbar ist ganz Dubai offroad unterwegs, es ist Freitag und damit der Sonntag des Landes – überall kreisen ATV's, Moppeds und Geländewagen über die Pisten und Dünen. |
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Irgendwann endet unsere Piste abseits des Hauptweges im Nichts. Doch anstatt ein wenig Umsicht walten zu lassen und erst zu schauen und dann zu fahren, finden wir das einzige Loch weit und breit. Was für ein Anfängerfehler! Wir sitzen gnadenlos fest und ein Teil der Stoßstange hat auch seinen planmäßigen Platz verlassen. Dubai ist nicht groß, wir waren immer in der Nähe des Hauptweges und in der Ferne sehen wir eine Ansiedlung. Also kurz den Automobilclub in Deutschland angerufen, mitgeteilt das wir hinter unserem Zeitplan zurückliegen und einen Abschleppwagen geordert. Ach nee – das ging anders. Wasser geschnappt, Auto abgeschlossen – auf Warnblinkanlage und Warndreieck haben wir dank der gut sichtbaren Position dann doch verzichtet – und die rund anderthalb Kilometer zu Fuß zur Hauptpiste Dünen gesurft. Nach einer guten halben Stunden kommen zwei neue weiße Geländewagen. Simon mit Familie macht einen Ausflug und sie können (und wollen) uns helfen. Wir lotsen sie durch den Sand zu „unserem“ Loch. Die Hilfsbereitschaft ist groß, aber die Planung noch komplizierter: „Mit einem 3l – Pajero kann man doch niemals den Toyota rausziehen.“ befürchten sie. „Wir holen am besten einen Rescue Truck .“ Aber der Sand ist fest, wir haben noch nicht gewühlt, Schippen sind vorhanden – so können wir sie von einem Versuch überzeugen. Nachdem wir das Auto schön frei gegraben haben, klappt das Freiziehen mit dem ersten Versuch. Auch wenn Simon gegen die EU ist – seine Hilfe für gestrandete Festlandseuropäer war großartig ;o)! |
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Zusammen geht es zurück zu Straße, denn wir müssen eine Polizeidienstelle suchen. In Dubai besteht die besondere Regelung, dass praktisch alle Unfälle der Polizei gemeldet werden müssen. Ohne Meldung ist keine Reparatur möglich und erst Recht keine Regulierung mit der Versicherung. Der naheliegende Ort hat zwar eine Moschee, aber ist so klein, das es natürlich keine Polizei gibt. Die schicken Häuser wirken wie ausgestorben, aber gerade als wir uns von dannen machen wollen, tritt ein Bewohner aus einem Haustor. Wir fragen nach dem Weg, aber auf der Karte kann er ihn uns (wie die meisten gefragten Dubaier) nicht zeigen. Aber da er sowieso in die Richtung will, fährt er einfach vorneweg. Nachdem wir die etwas zu stark flatternden Kunststoffteile fixiert haben (Merker: dran denken das nächste Mal Kabelstrapse einzupacken …), versuchen wir seinem Tempo zu folgen. Ab 120 km/h piepst der Temposensor dauerhaft – ob der wohl in privaten PKW's auch montiert ist? Dann braucht man einen gute Stereoanlage…… |
Nach rund 25 km kommen wir nach Al Dhaid bei der Polizei an. Pflichtbewusst melden wir unseren Unfall und versuchen auf der Karte zu erklären, wo es denn genau passiert ist. Wir sind scheinbar nicht wirklich überzeugend – und die zwei Touris sind eine lustige Abwechslung: der Wachhabende will die „Unfallstelle“ selbst in Augenschein nehmen. Erst die Fotos auf unserer Digitalkamera überzeugen seinen Chef, dass wir scheinbar wirklich allein waren. |
Die anschließende Protokollierung war recht lustig. Ich weiß jetzt wie mein Namen auf arabisch geschrieben wird und der Polizist, dass in Deutschland die Fahrerlaubnis keine Zeitlimit aufweist. Der theoretisch geforderte, aber bei der Autovermietung nicht verlangte, internationale Führerschein ist jetzt Gold wert! Das wir (hier) kein Handy haben, verblüfft die Polizisten am meisten – denn einen Bewohner ohne Handy gibt es praktisch nicht! Wir erhalten eine Abschrift des Protokolls und können uns nach freundlicher Verabschiedung wieder auf den Weg machen. |
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