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Im Land des Kuckucks - Rumänien Mai 2006
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Rumänien 4: Am Südrand der Karpaten

Tag 8 (115 km): Nur wenige Kilometer weiter stehen wir am nächsten Morgen unterhalb der vom deutschen Ritterorden im 13. Jahrhundert gegründeten Burg Bran (Törzburg). Hier soll Vlad Tepes, das Vorbild der Story des irischen Dichters Bram Storker für Graf Dracula, mal übernachtet haben. Die Besichtigung dieser „Einfamilienburg“ mit schöner verwinkelter Gestaltung, übrigens Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die Sommerresidenz von Königin Maria, lohnt sich, hat aber absolut nichts gruseliges an sich. Zum Gruseln sind eher die Angebote der Verkaufsstände unterhalb der Burg, der größte Teil der Waren besteht anstatt aus kernigen Holzpflöcken oder Knoblauchzöpfen aus Plaste - Kitsch. Robby kümmert sich in der Zeit unsere Besichtigung um den platten Reifen des G. Eine Empfehlung wert sind die auch hier angebotenen gezuckerten Teigrollen, welche über einem offenen Grill zubereitet werden.

Nach so viel Kultur kann, wer will, sich ein paar Kilometer später in einem Bergdorf direkt an der Strasse mit Käse, Honig und anderen Leckereien eindecken. Im Hintergrund zeigen die schneebedeckten Gipfel dass der Winter noch nicht vorbei ist
Nach der Mittagspause wartet ein gutes Stück Arbeit auf uns. Nach einem leichten Einstieg werden die Spurrille immer tiefer bis am Ende fast gar nichts mehr geht. Nur durch einige Erdarbeiten, ein wenig Improvision und dem richtigen Einsatz der Technik können wir den Weg meistern. Von Baumgurt über Hebel bis zur Winsch kommt fast alles zum Einsatz. Vor allem Erich erweist sich dabei als unermüdlicher Beifahrer und Helfer. Für 8 km brauchen wir 4 Stunden – keine Formel 1 verdächtige Zeit. Der Rest ist relativ gut fahrbar. Oberhalb von Curtea de Age finden wir einen Stellplatz auf einer schönen Wiese an einem leider biologisch etwas überforderten Bach. Nach dem Besuch eines Einheimischen mit einer der berühmten 2l – „Cola“flaschen verschwinden wir bei einsetzendem Regen im Zelt.

Tag 9 (287 km): Am Morgen hat der Regen aufgehört. Südlich des Kamms der Karpaten schlagen wir uns in Richtung Westen durch und Robby führt uns zu einigen schön fahrbaren Geländestücken. Heinz's Opel weiß das nicht zu würdigen und lässt das Endstück des Auspuffs zurück. Akustisch steigt er damit mindestens zum 5 – Zylinder auf. Aber gegen den zur Säge umgebauten Aero ist das gar nichts. An einem Bach machen wir Mittag und nutzen die Gunst der Stunde für eine kleine Unterbodenwäsche.

Auf der Strasse geht es über Sebes und Cluj (hier muss Rolf unbedingt in die Stadt schauen…) zu Bela und Melinda nach Mihai Viteazu. Vorher bekommen wir auch noch das vermutlich schlechteste Stück Asphaltstraße in ganz Rumänien und ein wie neu wirkendes Kloster vorgeführt.

Da wir noch nicht genug vom Gelände haben, fahren Robby, Jeanette + Ralf und wir zum Abschluss des Tages zu einer Bergetappe über das Plateau der Cheile Tunii. Der Aufstieg ist nicht ganz unproblematisch, aber lohnt sich. Auf dem Plateau lassen die beiden Größeren Autos Rallyefeeling aufkommen – so schnell wollen wir gar nicht hinterher kommen. Der Weg führt uns an den Fluss Aries. Ein Stück stromaufwärts sucht Robby eine furtfähige Stelle und mit geübtem Blick findet er eine Zufahrt zu einer Kiesinsel. Der anschließende Test mit der Wathose zeigt, dass das Wasser tief und die Strömung stark ist. Was mit Toyo und Pajero dank Schnorchel und richtig Gewicht vielleicht gerade noch gehen würde, ist mit unserem Vitara nicht drin. Gemeinsam entschließen wir uns es mit ein paar einfachen Durchfahrten durch den seichteren Flussarm zu belassen und lieber das Abendessen in der Unterkunft zu genießen. An diesem letzten gemeinsamen Abend tauschen wir die Adresse aus und philosophieren noch ein wenig über Gott und die Welt.

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