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Im Land des Kuckucks - Rumänien Mai 2006
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Rumänien 5: Maramures mit Wassertal, Rückreise

Tag 10 (280 km): Team Österreich muss schon am frühen Morgen abreisen. Alle anderen fahren zur Saline in Turda. Von außen recht unscheinbar werden wir im Inneren von riesigen Hohlräumen, aber auch Unmengen von Schulklassen überrascht. Rund 60 m über dem Erdboden führt eine Balustrade frei schwebend um den größten der Säle – wohlgemerkt unter der Erde! Der Besuch lohnt sich. Vernünftige Bilder aus dem Erdinneren haben wir nicht – also muss ein interessanter Aero vom Eingangsbereich reichen.

Ab jetzt trennen sich die Wege. Während sich alle Anderen auf den Rückweg machen, wollen wir zu zweit einen Abstecher in den Norden Rumäniens unternehmen. In Cluj Napoca bekommen wir dann Batterien für unsere kleine Ersatzkamera, so dass auch noch ein paar Bilder rausspringen. Auf mehr oder weniger guten Landstraßen fahren wir vorbei an Zigeunerpalästen und überdachten Holzbrücken ins Marumures - Gebiet.

Unser Ziel ist das Wassertal mit seiner weltbekannten teilweise noch dampfbetriebenen Waldeisenbahn. Viele dieser Transportmöglichkeit und Zeitzeugnisse sind mittlerweile stillgelegt, hoffen wir das diese von Schweizern übernommene Bahn noch lange bestehen wird. Da das Depot in Viseu de Jos geschlossen ist versuchen wir auf den Wegen neben der Bahn oder auf der anderen Seite des Flusses „Wasser“ dem schmalen Gleis in die Berge zu folgen. Die Wege direkt am Gleis erweisen sich ein paar mal als Sackgasse – insbesondere da ein furten des Flusses beim momentanen Wasserstand für uns nicht möglich ist. Scheinbar sind die Anwohner solche touristischen Störenfriede schon gewöhnt, denn nicht immer schauen sie sehr glücklich, wenn wir freundlich grüßend vorbeirumpeln. Einen Triebwagen und viel Lokalkolorit bekommen wir zu Gesicht, allerdings ist nach wenigen Kilometern „Ende Gelände“. Auf der anderen Flussseite wäre eine optimale Stelle zum Campieren – aber bei dem Wasserstand kommen wir dort nicht hin. Dort drüben könnte man den Frühzug nicht verpassen, na ja – das ist halt ein Ziel für spätere Reisen. Wir fahren zurück in den Ort und erst nördlich von Redpedea finden wir einen Weg, der eine geeignete Zeltstelle erwarten lässt. Sicher hätten wir schon vorher in irgendeinem Garten übernachten können, aber die die freundlich schauten hatten keine geeigneten Plätze für unsere Stoffvilla und die anderen wollten wir nicht fragen. Dafür fahren wir einen kernigen, zum Glück vor nicht allzu langer Zeit grob planierten Waldweg, in Richtung ukrainische Grenze. An einer geeigneten Stelle bauen wir unser Zelt auf und können diesmal sogar fließend Wasser – nämlich auf dem Weg neben uns - genießen.

Tag 11 (194 km): Am nächsten Morgen – einem Sonntag - werden wir vom Krach der nicht weit entfernt arbeitenden Holzfäller geweckt. Langsam kommt auch wieder die Sonne raus und wir beginnen den Tag mit einem geruhsamen Frühstück. Wir beschließen nochmals nach Viseu de Jos zu fahren. Hier gibt es im Stadtzentrum gut ausgeschildert eine Agentur, die für 8 Euro eine Fahrt mit der Wassertalbahn anbietet. Der nächste Zug fährt aber erst am kommenden Tag 8:30, zu spät für uns. So fahren wir nochmals zum Endbahnhof an der Holzfabrik und machen einen kleinen Rundgang. An einer Tafel steht, dass gestern ein Dampfzug gefahren ist. Den haben wir wohl verpasst und eine passende Lok finden wir heute auch nicht.

Wir machen uns auf den Heimweg und fahren westwärts. Das Maramuresgebiet ist für seine Holzhäuser, aber vor allem seinen aufwendigen Holztore berühmt. Südlich der Hauptstraße auf kleinen Wegen können wir diese, aber auch traditionell gekleidete Kirchgänger (die bauschigen Röcke der Frauen gehen nicht mal bis zum Knie!) bestaunen.

Zur Mittagszeit sind wir in Sighetu Marmatiei und beobachten von einer Pizzeria die Fußgänger und vor allem die Tramper aller Altersgruppen. Quer durch alle Altersschichten versuchen sie die Stadt zu verlassen und organisieren sich dabei selbst. Wie nicht anders zu erwarten hält dabei eher ein alter Roman Diesel oder Dacia als eines der moderneren Fahrzeuge.

Das nächste Ziel ist der „Fröhliche Friedhof“ von Sapanta. Ein ortsansässiger Künstler hat wunderbare Grabbilder geschnitzt und dabei jeweils einetypische Szene aus dem Leben des Verstorbenen dargestellt. Die Bandbreite reicht vom Funktionär, Lehrer, Hausfrau über Schäfer und Bergmann bis zum immer wiederkehrenden Motiv des Betrunkenen.

Südlich von Negresti Oast wollen wir noch eine Kleinbahn erkunden, die sich allerdings als stillgelegte normalspurige Werkbahn eines Steinbruchs erweist. So fahren wir in dem Tal weit hinauf und finden mit Bach und Wiese einen optimale Zeltstelle. Zwar wird die Ruhe anfangs durch ab und zu vorbeirumpelnde Pferdewagen, Holz – LKWs oder Schäfer etwas gestört, das tut der Idylle aber keinen Abbruch. Als nächstes besuchen uns ein paar Pferde, aber wir sind zu uninteressant. Am späteren Abend gesellt sich eine Kuh zu uns an Lagerfeuer. Sie bleibt die ganze Nacht bei uns und erhält damit den Titel „Wachkuh Elsa“.

Tag 12 (404 km): Kaum wollen wir am nächsten Morgen aufstehen, verlässt uns Elsa und verschwindet mit einer vorbeiziehenden Ziegenherde. Wir legen die letzten Kilometer auf rumänischen Pisten zurück. Nachdem wir in Satu Mare ein paar ex. DR Ferkeltaxen knipsen konnten (kurz bevor der grimmige Wachhund meinen Rumlaufen richtig bemerkt hatte war ich auch schon wieder im Auto) versuchen wir ein paar Souvenirs zu kaufen. Das erweist sich als schwieriger als erwartet, erst kurz vor der Grenze in Petea finden wir ein Lädchen mit etwas Auswahl.

Zum Mittag reisen wir in Ungarn ein. Wir schleichen angesichts der vielen Polizei gemütlichst durch die Gegend, bekommen aber auch dieses Jahr wieder unsere ungarische Kontrolle. Alles im grünen Bereich und keine 1,5 Stunden später reisen wir an einem kleinen Übergang in Pacin in die Slowakei aus. Die gewohnte Infrastruktur mit Geldwechsel gibt es hier nicht – so kaufen wir nur eine Autovignette an der Tankstelle und holen erst später slowakische Kronen am Automaten. Gegen 18:00 treffen wir in Krasnohorske Podhradie ein und mieten uns für umgerechnet rund 30 Euro für zwei Nächte in eine riesige Ferienwohnung ein. Zum Abendessen gibt es gebackenen Hermelin* „Beim Eisernen Grafen“. * überbackenen Camembert

Tag 13 (99 km): Dieser Tag ist ein Montag! Nachdem wir zur weithin sichtbaren Burg „Krasna Horka“ gelaufen sind, müssen wir feststellen, das Montag Ruhetag ist. Na gut – eine Runde ringsum gedreht, die Aussicht genossen und das Mittag in Form von Gulasch mit Semmelknödeln ist verdient. In Roznava füllen wir anschließend unsere Vorräte auf und kaufen auch eine Wanderkarte der Umgebung. Unser Abstecher zur Höhle „Krasnohorska Jaskyna“ ist nur von teilweisem Erfolg gekrönt. Zwar können wir schöne Sinterterassen und den Eingang der Höhle bewundern, aber rein kommen wir nicht. Egal – es gibt ja noch die „Gombasecka Jaskyna“ – hm, auf dem Schild am Parkplatz steht auch „Montag geschlossen“ … Also lassen wir den Tag mit einer schönen Tour durch den „Narodny Parl Slovensky Kras“ und dem obligatorischen Essen beim Grafen ausklingen.

Tag 14 und 15 (594 km und noch ein paar mehr): Der nächste Tag ist Fahrtag über slowakische und tschechische Landstrassen. Außer zum Einkaufen und Essen (lecker Szegediner Gulasch im Motorest bei Turianske Teplice) halten wir kaum an. Am Nachmittag geht's in die Tschechei. Gegen 20:00 wollen wir an einem Motel hinter Dobruska nächtigen, dies ist aber bereits voll. So geht es weiter nach Novo Mesto ins Sporthotel. Die Übernachtung ist preiswert und gut und in der Stadt finden wir auch eine urige tschechische Kneipe. Der 15. Tag führt uns bei Zittau zurück nach Deutschland und stellt damit das offizielle Ende des Urlaubs dar.

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