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Pyrenäen und Catalonien 2010 – Fast wie zu Hause (oder „Wo steht das nächste Verbotsschild“)
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Pamplona und Bardenas Reales

Die Anfahrt gen Spanien ging über deutsche, niederländische und belgische Autobahnen und Landstraße und nach einem Zwischenstopp in Luxemburg (Super für 1,15 €/l statt rund 1,40 €/l) dann mautfrei auf kleineren Straßen bis ins französische Limoges. In einem schlichten und preiswerten B&B Hotel verbrachten wir die erste Urlaubsnacht. Weiter ging die Anreise über Pau zum Stausee Embalse de Yesa in den spanischen Pyrenäen. Der Zeltplatz war schön leer und vernünftig ausgestattet und sollte den Ausgangspunkt für die nächsten Tage bilden.

Der erste „richtige“ Urlaubstag sollte zur Kontrolle unseres Geocaches dienen, aber schon beim morgendlichen Start konnte die Kupplung unseres „Rennkamels“ nicht mehr völlig überzeugen. Also Plan B und auf nach Pamplona. Am Standrand von Pamplona in Arre (Navi von gestern und Händlerverzeichnis von 1998 sei Dank) finden wir einen richtig großen Nissanhändler. Nachdem wir das Auto in die Obhut der Mechaniker gegeben haben, machen diese Siesta und wir nutzen die Zeit zum Erkunden des kleinen Ortes, einer kleinen Wanderung zu einem nahegelegenen Bergzug und einem ausgiebigen Menü im „Elordi – German“ gegenüber der Werkstatt. Als Übeltäter stellt sich letztlich ein löchriger Hydraulikschlauch heraus. Die spanische Werkstatt entspricht gar nicht dem deutschen Vorurteil über die spanische Lebensart: Das Auto ist pünktlich fertig, der Preis OK und außerdem hat unsere Terrano eine Wäsche bekommen – alle Bestens.
Auf direktem Weg fahren wir ins Stadtzentrum von Pamplona in eines der vielen Parkhäuser mit Abrechnung im Minutentakt. Der neuere Teil des Stadtzentrums könnte überall in Europa sein und nur ein großes Denkmal zur Ehren der Stierläufe erinnert an die besonderen Tage in dieser spanischen Metropole. Die Altstadt mit ihren hohlen Gassen wirkt deutlich authentischer. Wir bummeln ein wenig umher, beobachten die Einheimischen und die Pilgerer des „Camino de Composteja“ – am Abend gut erkennbar an den Wanderhosen mit Badelatschen – und probieren die vielgerühmten Tapas. Erst spät am Abend treffen wir wieder auf unserem Zeltplatz hinter Yesa ein. Die neue großzügige Autobahn von Pamplona hilft in diesem Fall – für den weiteren Urlaub hoffen wir allerdings, dass sich die Bulldozer noch nicht gar so weit durch die Bergen gefressen haben.
 
Am nächsten Morgen erfüllen wir die gute Tat des Tages schon vor dem Frühstück in dem wir einer Berliner Motorradfahrerin mit kaputter Zeltstange ein wenig weiterhelfen können. Nach der Inspektion des Stausees – war noch da, wenn auch schon deutlich geleert – starten wir auf Basis der Pyrenäenkarte Nr. 25 zu unserer Offroadtour von Sigues nach Salvatierra de Esca. Der Camino ist eine schöne 4 WD – L Strecke über einen Bergrücken und beim Einstieg ohne Verbotschild. Zurück in der Zivilisatipon leuchtet dann im Rückspiegel eines der vielen noch weiteren folgenden Fahrverbotsschilder für Autos und Motorräder. Scheinbar gab es vor kurzem frische Fördermittel aus Brüssel oder Madrid – neue Verbotsschilder sollten in den kommenden Tagen unsere ständigen Begleiter werden und uns so manche schöne Tour vermasseln .
Weiter geht es auf Asphalt nach Vidangoz, von hier streng nach Norden auf feinem Schotter weiter. Auch hier hatten wir mehr Glück als Verstand, denn ebenfalls diese Strecke war (scheinbar nur) von der gegenüberliegenden Asphaltseite gesperrt. Auf schön kurvigem Asphalt überqueren wir den Port de Larrau um unseren verloren gegangen Cache zu inspizieren. Die insbesondere im letzten Abschnitt interessante 4 WD Abfahrt vom Col de Erroymendi war in bewährter Qualität, ist legal und lohnt sich für einen Abstecher auch ohne Cache. Unser Cache ist leider in den Flammen eines Lagerfeuers aufgegangen – wahrscheinlich hatten sich die „Feuerteufel“ noch über das zusätzliche Brennmaterial gefreut ….
Zurück nach Spanien besuchen wir die schon aus 2007 bekannte „Kunstausstellung“ im Valle de Mintxate. Der Zustand der Objekte ist nicht besser geworden, aber „dafür“ prangt am Taleingang mittlerweile ein Verbotsschild.
Auf kleinen Teerbändern cruisen wir nach Zuriza und dem Refugio de Linza, aber die Pathfinder fahrende Polizei hält uns noch mehr davon ab illegal vom rechten Weg abzukommen. Zum Parkplatz in der Nähe des unbewirtschafteten Refugio de Taxeras führt wenigstens noch eine Schotterpiste, auch wenn dort schon ein tiefergelegter Seat auf uns wartete.
Mit einer kleinen Wanderung erkunden wir die Bergwelt und werfen einen kurzen Blick auf die Geburtsvorbereitung eines Schafes.
Auf der Straße nach Anso finden wir hinter Fago (rechts ab) noch eine verbotsschildfreie Piste zurück nach Salvatierra de Esca. Die Besatzung eines Forst – Pickup hat uns freundlich gegrüßt, aber bei der Auffahrt auf die Straße ist schon wieder so ein verf… Schild im Rückspiegel zu sehen. Das Fazit des Tages ist deshalb durchwachsen. Es war schön endlich mal wieder artgerecht unterwegs zu sein, aber in dieser Gegend der spanischen Pyrenäen sind die Möglichkeiten dank nachwachsender rot – weißer Schilder (auch gegenüber 2007) arg begrenzt. Vermutlich wird schon in Kürze auch die Gegenseite der von uns befahrenen Wege gesperrt sein.
Beim Abendmahl und Tagebuschschreiben besucht uns der örtliche Zeltplatztiger – wir versuchen nach besten Wissen und Gewissen seine Ansprüche zu erfüllen ;o)
Neuer Tag, neues Glück. Vom Zeltplatz fahren wir nach Yesa zu den Bauaktivitäten zur Erhöhung des Staudamms. Auf einem netten Schleichweg kürzen wir zur Straße nach Javier ab und ein paar mehr Kratzer „verzieren“ von nun an unseren Lack. Die Burg Javier wirkt wie eine Ritterburg aus dem Legobaukasten und ist den kleinen Eintrittsobulus mehr als wert.
Weiter geht es auf kleinen Straßen teilweise parallel zum Canal de las Bardenas. Erst etwas später gelingt uns der Einstieg auf den Camino der Schäfer. Auf diesem Weg werden im Herbst die Schafe von den Weiden in den Bergen der Pyrenäen in die flache Ebene der Bardenas Reales getrieben. Die erste Auffahrt ist knackig und mit großen Steinen durchsetzt – also genau das was wir suchen. Nach der Überquerung eines kleinen Passes (und weitere Kratzer links und rechts) öffnet sich der Feldweg und auf breiten Schotterpisten geht es vorbei an mehr oder weniger verlassenen Gebäuden bis zum Nationalpark Bardenas Reales. Das per Luftlinie anvisierte Ziel ist der Cache Las Bardenas. Vorerst fahren wir von hinten in den Park und erkunden die wüstenähnliche Landschaft mit teilweise bizarren Erosionsformen. Nach dem Heben des Caches und einer Runde um das Militärgelände im Inneren des Parks nutzen wir einen Abstecher nach Tudela zum Auffüllen unserer Vorräte. Nach leckerem Kaffe und Kuchen führt uns unser Straßennavi dank der „Fahrradeinstellung“ auch offroad über Feldwege zurück zum Staussee.
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