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Pyrenäen und Catalonien 2010 – Fast wie zu Hause (oder „Wo steht das nächste Verbotsschild“)
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Rund um den Canigou

Rund um den Canigou

Der Wind hat die Wolken weggeweht, der Regen die Natur auf Hochglanz gebracht. Frohen Mutes kullern wir auf einer Schotterpiste hinab. In St. Marie de Plage (bis in die 60'er Jahre war hier nur Sumpf und es soll 41 verschiedene Mückenarten gegeben haben) hat man Touristenorte aus dem Boden gestampft und wir finden uns auf einem der großen Zeltplätze wieder. Ein mittlerer Sandsturm weht durch das von der Nebensaison geprägte Städtchen. Das aufgewirbelte Meer lädt mit ordentlich Wellengang nicht zum Baden ein. Es wird also nichts mit einem weiteren Strandtag.
Am nächsten Morgen ist wieder alles in Butter, genau der richtige Zeitpunkt um in Richtung der Kathargerburgen zu starten. Das Chateu d' Augilar liegt etwas abseits der Hauptströme und wie bei den folgenden Chateua de Padern und Chateau de Queribus begnügen wir uns mit der Außenansicht. Mittag machen wir am Rande eines Feldweges mit perfekter Sicht auf das Chateau de Peyrepertuse.
Dieses Chateau unterziehen wir anschließend einer genaueren Inspektion. Die Lage ist imposant auf einem Bergsporn, die Aussicht grandios und „obwohl nur ein paar alte Steine“ lohnt sich der Halt. Die Sehenswürdigkeiten liegen hier alle in greifbarer Nähe, nächstes Ziel ist die Gorges de Galamus. Auf dem Weg dorthin lädt so manch staubiger Weg zum Abbiegen vom schnöden Teerband ein, aber unser angeschlagenes Rennkamel muss geschont werden. Die Straße in der Gorges ist schwindelerregend in den Fels gehauen und für größere Fahrzeuge gesperrt. Kurz vor der Ausfahrt lädt eine Kappelle im Fels noch zu einem Halt und die Bewegung der Füße ein.
In St Paul de Fenouille stoppen wir auf dem städtischen Campground – ach ne, alles nur in französisch (aber sehr nett ;o)). Nur wenige Meter entfernt befinden sich lustige Autos, mehrere Kletterstiege und eine Thermalquelle.
Auf kleinsten Sträßchen – schade hier könnte man anders, aber wir können nicht mehr – fahren wir über Sournia nach Prades. Wir habe die Straße praktisch für uns allein, nur just in dem Moment wo wir zum Fotografieren anhalten, kommt von hinten ein Einheimischer ….
Die schmale Straße schlängelt sich idyllisch durch die wenig bewachsene Landschaft. Überall verstreut liegen Steine, als hätte der Teufel Murmeln gespielt. Am Rande der Straße locken Dolmen und Aussichtspunkte zum Verweilen.
Von Prades führt uns die Straße nach Fillols, wir fahren Tour 2 aus dem bekannten Offroad Sonderheft. Die Piste zum Chateau de Cortalets ist zwar streckenweise asphaltiert, lohnt sich aber angesichts der Ausblicke und der teilweise schön engen Stellen. Wir waren froh alleine in der Woche unterwegs zu sein – in der Gruppe oder in der Hochsaison steigt der Adrenalinspiegel vermutlich bei notwendigen Ausweichmanövern an. Das unbewirtschaftete Refugio de Balatg auf halben Weg bot sich als perfekte Platz zum köcheln unseres Dosenfutters an – Urlaubsfeeling pur!
Bei der nächsten Hütte liegt eine Kuh mit ihrem Kälbchen als wären sie als Fotomotiv arrangiert. Beide haben auch ihre eigenen beweglichen Sommersprossen dabei, aber glücklicherweise mag „Puck“ Kühe mehr als uns.
Zum eigentlichen Chateau können wir nicht fahren, der geneigte Leser ahnt sicher warum: ein Verbotsschild. Im Gegensatz zur Tour 2 fahren wir nicht auf dem gleichen Weg zurück, denn auch die Abfahrt nach Villerach ist interessant, wenn auch nicht so eng.
Da man in der freien Wildbahn nur mit viel Geduld Tiere auf einem Haufen beobachten kann, besuchen wir die einheimische Tierwelt, bestehend aus Känguru und Co, im weitläufigen Parc Annimaliers in Casteil. Der Besucheranturm hält sich in Grenzen, und so nutzt eins der Eichhörnchen die Gelegenheit mich „zu markieren“. Muss ich jetzt Lotto spielen oder vielleicht sogar in den Pyrenäen bleiben? Wie dem auch sei – der Besuch ist lohnenswert.
Trotz Bombenwetter beschließen wir vorsichtshalber in Vernet des Bais (Kurort) im Hotel zu übernachten. Das Hotel des Source am Ortsausgang Richtung Casteil liegt am Thermal Center. Der Preis von 45 € für die Nacht ist echt OK, aber ohne die Empfehlung von der Touristeninformation wären wir hier nie eingekehrt. Eine Rezeption zu finden war nicht einfach, aber dann nach einigem Suchen alles Bestens. Im Ort füllen wir unseren Magen in einer Pizzeria mit sehr freundlichen und im positiven Sinne bemühten Personal.
Letzter touristischer Höhepunkt ist das wehrhafte Städtchen Villefranche de Conflent. Es ist morgens halb zehn in Frankreich und wir sind die ersten bei Kaffee und Croissant. Beim anschließenden Marsch hinauf zur Festung Liberia werden wir vom Eintrittkartenverkäufer überholt. Er zeigt uns schon mal den ehrwürdigen Schlüssel für die Tore. Nachdem wir etwas später angekommen sind, feiern wir ein kleines Wiedersehen…..Es ist die Festung der tausend Stufen – und den Namen trägt sie zu Recht. Angebliche Giftmischerinnen – in Wahrheit verleumdete Frauen – und extradicke Mauern warte auf die Besichtigung. Lustigerweise wurde die Festung praktisch nie richtig angegriffen – und beim einzigen Angriff haben sich die Angegriffenen lieber erfolgreich versteckt. Schon damals half es scheinbar auf "Dicke Hose" zumachen…. Zurück nach Villefranche geht es die restlichen tausend Stufen hinab. Zu guter Letzt begegnen wir noch einem "Pyrenäenbären" in fast freier Wildbahn.
Mautfrei folgen wir unserem Navi auf kleinen Sträßchen – OK, im Regelfall gut ausgebauten Landstraßen – gen Deutschland. In Moulin ist das B&B Hotel schon ausgebucht, aber professionell werden wir ins „Premier Class“ weitergeleitet. Scheinbar sollte man auch in der Nebensaison ohne Vorbuchung diese Hotels zur Zwischenübernachtung nicht zu spät anfahren und in der Hauptsaison kommt man wahrscheinlich um eine Reservierung kaum herum.
Der letzte Tag führt uns zurück nach OWL und am Abend schließt sich die Tür hinter uns. Der nächste Urlaub kann kommen!
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