Home

Enduro

Reisen Zweispurig Lieb-Links
Berge, Kurven, alte Steine - Griechenland September 2005
Griechenland
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 4 - Meteoraklöster, Makedonische Gräber und das Meer
Am frühen Nachmittag treffen wir in der Stadt Kalambaka unterhalb der Meteora – Klöster ein. Der Anblick der unvermittelt aufragenden Sandsteinfelsen ist atemberaubend und die Klöster auf den Gipfelplateaus oder in den Felswänden sind das i-Tüpfelchen. Die Fahrt von Kalambaka ist auch die richtige Richtung um das Panorama zu genießen, vom Norden her ist der Anblick weniger spektakulär. Die meisten der griechisch-orthodoxen Klöster waren früher nur mit Strickleitern oder Netzen zu erreichen, aber heute hat der (touristische) Fortschritt in Form von in den Fels gehauenen Treppen und Brücken Einzug gehalten. Ein Großteil der Klöster wird heute wieder genutzt und kann teilweise sogar besichtigt werden. Natürlich sind nicht alle Klöster immer zu besichtigen – ein Blick auf die Öffnungszeiten auf dem Zugangsweg zu den einzelnen Klöstern hilft bei der Planung.
Bei der Besichtigung des Nonnenklosters Agios Stephanos lernen wir neben dem eigentlichen Kloster auch ein wenig mehr kennen, wie den Geschäftssinn der Schwestern (2 x 2 = 5 Euro), dass Autoputzen Gottes Wille sein muss und dass auch die Schwestern dem Vitara ihren Segen geben. Dass das freie Campen in der näheren Umgebung des gesamten Klostergebietes ausdrücklich verboten ist stört uns nicht, denn wir übernachten auf einem Zeltplatz in Kastraki. Dieser ist perfekt auf eine große Anzahl von Durchreisenden, inklusive von Busladungen junger Leute, vorbereitet.
Bei dem Besuch im Mönchskloster Methomorphosis passen wir einen guten Moment zwischen mehreren Busladungen ab um das Innere zu besichtigen. Neben den kirchlich geprägten Teilen mit ihren stellenweise drastischen Malereien über die Brutalität der Welt oder dem Beinhaus begeistern vor allem die alttäglichen Einblicke in das Leben der Mönche.
Vom Kloster führt unser Weg mit einigen Allradabstechern gen Norden durch Tabakanbaugebiete vorbei am See Aliakmona. Den auf der Karte versprochenen Zeltplatz zwischen Seli und Naoussa finden wir stillgelegt vor. Da alles notwendige, inklusive Quelle und Feuerplatz vorhanden ist, übernachten wir natürlich hier. Ganz einsam sollen wir nicht bleiben, denn am späteren Abend kommt zwei Terrassen weiter unten ein „einheimischer Dauercamper“, schmeißt seinen knatternden Notstromer an und verschwindet in seinem Wohnwagen. Erst als am frühen Morgen der Sprit ausgeht tritt die erwartete himmlische Ruhe ein.
In Vergina (südlich von Veria) wurde 1977 das Grab von Philipp II, dem Vater von Alexander dem Grossen, entdeckt. Der makedonische Grabhügel liegt mitten im Ort, doch dank seiner äußeren Unscheinbarkeit sind wir zuerst vorbei gefahren. Die makedonische Grabanlage selbst ist überwältigend. Unter der Erde sind mit diffuser Beleuchtung die prunkvollen Goldfunde aus den Gräbern und die reich verzierten Fassaden der Gräber zu besichtigen. Auch wenn man die Gräber selbst nicht betreten kann, zeigen Modelle anschaulich die Situation beim Eintreffen der Ausgräber. Faszinierend sind die vielfältigen Grabbeigaben bis hin zu den unterschiedlich langen Beinschienen des Verstorbenen. Für mich war Vergina das Highlight der Reise in Sachen Kultur. Das Ruinenfeld des Palastes haben wir natürlich auch besichtigt.
Der Wasserfall über eine 70 m hohe Sinterterrasse in Edessa bildet den Rahmen für eine entspannende Kaffeepause. So schön wie der Anblick des Wasserfalls ist, realerweise muss man aber sagen, dass man dem Wasser des Wasserfalls „anriecht“, dass es nicht hundertprozentig Trinkwasserqualität hat. Weiter geht es Richtung Osten. Auf dem Weg ans Meer können wir hinter Thessaloniki am See Koronia eine riesige Schar Flamingos beobachten.
Zum Verweilen am Meer haben wir uns Asprovalta ausgesucht. Auf einem sehr geräumigen Zeltplatz mit Sand/ Kiesstrand quartieren wir uns ein und stellen bei turbulenten Strandgästen mit ordentlich „Pivo-Durst“, Dauerzelter mit einer kräftigen Raucherlunge und einer sehr entspannten Einstellung zum Feuer fest, dass Strandurlaub allein nicht das Wahre ist. Beim abendlichen Besuch in der Taverne gegenüber lernen wir, dass die hiesigen Katzen sich selbst verpflegen und sich einen ordentlichen Rest Pizza auf keinen Fall entgehen lassen. So verbringen wir den letzten gemütlichen Tag und Abend in Griechenland.
Griechenland
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7